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… EBEN JETZT GLEICH!?

Projektsemester SS 2024 - Institut für Musik und Musikwissenschaft - Stiftung Universität Hildesheim … EBEN JETZT GLEICH!?

Bei einem Fluss ist das Wasser, das man berührt, das letzte von dem, was vorübergeströmt ist, und das erste von dem, was kommt. So ist es auch mit der Gegenwart. Leonardo da Vinci

Der Projekttitel … EBEN JETZT GLEICH!? wird sich quasi als Mantra durch das Projekts ziehen, als Kōan, als Formel, gleichzeitig als Frage oder Imperativ. Die drei Worte sind je nach Betonung ein wechselndes Wort-Chamäleon, das im Kontext des Projektsemester-Mottos „Alles im Fluss“ transdisziplinäre und transkulturelle Zugänge zum Thema „Zeit“ eröffnet. Es werden je nach Kontext musikalische, literarische, darstellende, künstlerische, philosophische, gesellschafts- und kulturpolitische, sogar auch kulinarischen Farbschattierungen des Chamäleons erforscht und abschließend in einer dramaturgisch gestalteten Präsentation erlebbar gemacht.

Die Zeit kann als Konstrukt oder Axiom aufgefasst werden, als Träger von Emotionen ebenso wie von Erfahrungen. Sie ist als Gestaltung von Zeitverläufen der Musik immanent, sie lässt Entwicklung überhaupt erst zu. Was EBEN noch galt, wird JETZT auf die Probe gestellt, um GLEICH Perspektiven zu eröffnen. Die assoziativen Aspekte des Chamäleons konkretisieren sich in dem Projekt zu Spiel- und Gedankenflächen. Sie entwickeln sich im Verlauf des Projekts im freien Spiel und Improvisation zu einer Darstellungsform in einem konkreten oder imaginären Raum, ob Theater, Oper, Konzert, Performance, ob als musikalisch-elektronische Improvisation, als Videoarbeit, ob virtuell, als Niederschrift oder GLEICH alles zusammen.

EBEN: Die Vergangenheit als Speicher von Erinnerungen und Erfahrungen. Diese können ein Werkzeug sein, um richtige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. „Alte“ Musik, Bildende Kunst und Literatur geraten so aus dem historischen Abstand zum Ausgangspunkt eigener Erforschungen und werden befragt, was sie uns für ein GLEICH mitgeben können.

JETZT: Momente, in denen dieser Erinnerungsspeicher nicht helfen kann, von momentanen Verführungen überdeckt wird. Momente von Entscheidung, auch von der Freiheit, sich „eben jetzt“ überhaupt zu entscheiden und dem Vorstoß ins Neue.

GLEICH: Erwartungen an die kommenden Momente und damit an die Zukunft. Sie werden aus dem kulturellen Kanon sowie den verschiedenen Bildungs- und Erziehungsmustern generiert. So kann die „gespeicherte Zeit“ der Erfahrung auch ein Gefängnis sein. Die Blasen der vermeintlich Gleichgesinnten können einerseits Orte mit innovativen Impulsen sein, es können sich aber auch konservative, selbstreferentielle und sich abgrenzende Stillstände bilden.

Im Spannungsfeld von EBEN, JETZT und GLEICH wird „Alles im Fluss“ als ein Zustand aufgefasst, der aktiviert und ausgehalten werden muss, wenn man Entwicklung in sich und mit anderen zulassen möchte. Es geht in diesem Semesterprojekt im Kern also darum, welche Mittel wir an der Hand haben, uns gegenseitig in den unterschiedlichen Kompetenzen mit kognitiven sowie künstlerischen Zugängen zu unterstützen. Damit beantworten wir gleichzeitig die Frage: „Warum sind wir überhaupt hier?“ Mit dem Ergebnis der Projektarbeit generieren wir uns entsprechende Erinnerungen.

TEILNEHMER_INNEN: Rahel Doege, Antonia Dreeßen, Johanna Drozdz, Fabian Dunst, Ragner Engelbach, Annika Gand, Lisa Ketelsen, Joanne Kniller, Carlo Mierswa, Kara-Berit Pohlmann

DOZENT_INNEN: Christian Vogel, John Hughes, Daniel Wolff, Jan Hellwig